Transamerika-Reise Panama Panama – Panama City & Bocas del Toro
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Bocas del Toro – Manzanillo Hafen |
Geschrieben von Administrator |
27. April 2012 um 11:35 |
Reisebericht 27
Wir erreichen Boquete am späten Nachmittag. Es ist angenehm kühl. Bei einem deutschen Guesthouse dürfen wir im Garten campen. Noch am selben Tag bekommen wir eine E-Mail bezüglich der Verschiffung nach Buenos Aires. Die Kosten für die Verschiffung belaufen sich auf ca. 1500 USD – das wussten wir bereits. Jetzt sollen zusätzlich nochmal 1500 USD für die Entladung in Argentinien plus Agentenkosten (nochmal ca. 500-1000 USD und leider unerlässlich, da zwischenzeitlich vorgeschrieben) hinzukommen. Wir fallen aus allen Wolken und müssen unser weiteres Vorgehen erneut überdenken… Freitag, 16.03.2012 Heute fahren wir zum nahegelegenen Parque National Barú. Mit einem 4×4 Fahrzeug ist es theoretisch möglich, bis zum Gipfel des höchsten (und einzigen) Vulkan Panamas zu fahren. Der Mann am Kassenhäuschen gibt uns maximal 2 km. Wir kämpfen uns den steilen und steinigen Hang nach oben Nach einigen Kilometern halten wir an und schlagen unser Nachtlager auf. Heute schaffen wir es ohnehin nicht mehr zum Gipfel Samstag, 17.03.2012 Früh am Morgen brechen wir auf. Wir fahren noch ein gutes Stück mit dem Toyota, doch es wird zusehens steiler und steiniger. Überall am Boden sind Ölflecken von anderen Fahrzeugen zu sehen, die aufgesessen sind und wir beschließen unseren treuen Begleiter nicht weiter zu quälen Die restlichen knapp 10 km zum Gipfel müssen wir also zu Fuß bewältigen. Die Temperaturen sind angenehm. Leider hängt der gesamte Vulkan in den Wolken und so ist die Aussicht leider gleich null Innerhalb weniger Stunden erreichen wir den Gipfel auf knapp 3400 m. Die Luft ist verdammt dünn und wir total fertig Um uns herum nichts als eine weiße Wolkenwand. Zudem befindet sich hier eine Militärstation, nicht gerade die Aussicht die man sich wünscht Auf dem Rückweg klart es etwas auf Nach dem Abstieg fahren wir wieder zurück nach Boquete und verbringen noch eine Nacht im Garten des deutschen Guesthouses. Sonntag, 18.03.2012 Wir fahren zurück Richtung Panama City und checken erneut im etwas dubiosen „Backpackers Inn“ in Arraiján ein. Bis morgen muss unsere Entscheidung gefallen sein. Viel Geld bezahlen und nach Argentinien verschiffen? Oder vielleicht doch nach Kolumbien? Irgendwelche Alternativen?
Am Morgen sind wir mit Pamela Basurto von Barwil verabredet. Schweren Herzens haben wir einen Entschluss gefasst: Unsere Transamerika-Reise wird hier in Panama zu Ende gehen. Die Mehrkosten, die kurze verbleibende Zeit in Südamerika die mit unserem Geld noch zu Bewerkstelligen ist, die gewaltigen Distanzen die bei einer Fahrt durch Kolumbien noch vor uns liegen würden, die tropische Hitze die Philip ziemlich mitgenommen hat im Auto ohne Klimaanlage… all das waren Beweggründe für uns, unser Vorhaben hier zu beenden. Letzte Destination: Bremerhaven, Deutschland. Der Termin für die Verschiffung am 24. März steht. Es gibt kein Zurück mehr. Innerhalb weniger Tage einen derartigen Entschluss zu fassen war unglaublich schwierig für uns und es fällt uns nicht leicht uns mit dem Gedanken anzufreunden, bereits in wenigen Tagen wieder zurück in Deutschland zu sein. Die Reise könnten wir in Europa fortsetzen, eine Option die wir uns offenhalten, schließlich haben wir noch Zeit und Geld. Dienstag, 20.03.2012 Wir kämpfen uns durch Panama City und fahren Richtung Colón. Von hier aus soll unser Toyota zurück nach Deutschland schippern. Überall stoßen wir auf gemeingefährliche Hindernisse Die Stadt ist total heruntergekommen, überall hängen merkwürdige Gestalten rum Autoscheiben sind eingeschlagen Wir sehen uns auf dem Hafengelände um. Jede Woche kommen hier zehn bis zwanzig Reisefahrzeuge aus Kolumbien an. Fast alle mit europäischen (vorallem deutschen und österreichischen) Kennzeichen Nicht gerade ein Ort zum Verweilen. Wir fahren also zurück Richtung Panama City und finden unterwegs zufällig eine schöne Ferienanlage. Am Vortag haben wir ganz beiläufig beim Bezahlen der Verschiffung erfahren, dass unser Auto nicht wie zunächst vereinbart im Container verschifft wird, sondern RoRo. Für uns bedeutet das: alles niet- und nagelfest machen. Mittwoch, 21.03.2012 Da der Toyota nur ein Saisonkennzeichen hat und deshalb in Deutschland nicht zugelassen ist, müssen wir die Nummernschilder entfernen. In Panama City lassen wir uns eine Kopie anfertigen, um eventuellen Ärger zu vermeiden. Donnerstag, 22.03.2012 Der letzte Schritt! Wir fahren zum Hafen. Unser Barwil-Agent kümmert sich um alle notwendigen Papiere. Das Auto muss zum Zoll und wird aus Philips Pass ausgetragen. Am Ende wird der Toyota nochmals inspiziert, ein Drogenhund verrichtet seine Arbeit Dann müssen wir unseren Kameraden am Hafen zurücklassen… mit einem ganz schlechten Gefühl Mit dem Bus fahren wir zurück nach Panama City und checken in einem Hotel ein Freitag, 23.03.2012 Unser letzter Tag in Panama City Samstag, 24.03.2012 Um 8:00 Uhr startet unser Flieger zurück ins „normale Leben“. Wir werden noch ein paar Tage in New York verbringen, danach hat uns Deutschland wieder… Trotz dem ungeahnt schnellen Ende unserer Transamerika-Reise verlassen wir Panama mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Diese Reise war ein unvergessliches Erlebnis für uns. Wir durften unwahrscheinlich nette Menschen kennenlernen, in fremde Kulturen eintauchen, uns einfach mal treiben lassen. Wir haben mehr über die Welt und vorallem auch über uns selbst gelernt, als wir es unter „normalen“ Umständen je hätten tun können. Wir danken allen die diese tolle Erfahrung mit uns geteilt haben, allen die uns aufgenommen und uns geholfen haben, allen die uns einen Einblick in Ihr Leben gewährt haben und auch denen, die uns einfach eine Zeit lang auf unserem Weg begleitet haben. Wir werden diesen Abschnitt unseres Lebens stets in guter Erinnerung behalten und NATÜRLICH soll dies nicht unsere letzte Reise gewesen sein. Wir kommen wieder, keine Frage, heute ist nicht allertage… 🙂 Eine weitere Verschiffung nach Südamerika schließen wir jedoch aus. Soweit wir uns jetzt informiert haben ist ein Autokauf durchaus möglich – wenn auch kompliziert! |