Australien 3 – Rockhampton bis Cairns

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.5. Juli 2019 – Rockhampton / Marlborough

In Rockhampton machen wir ein paar Erledigungen, Einkaufen, Wäsche waschen. Von hier aus fahren kilometerlange Züge ins Landesinnere nach Blackwater, wo Kohle abgebaut wird.

Bisher kann der Sunshine State leider nicht gerade mit Sonne glänzen. Immer wieder hören wir, dass es dieses Jahr schon besonders viel regnet zu dieser Jahreszeit (übrigens gerade Trockenzeit hier). So langsam sind wir etwas ratlos. Das schlechte Wetter scheint uns überall hin zu folgen. Wir denken über einen Abstecher ins Landesinnere nach. In Longreach soll man einen Eindruck davon bekommen, wie es ist, ins echte Outback zu fahren. Der kleine Umweg wäre dann allerdings fast 1.000 km. Unnötig viel Fahrerei, um am Ende im Regen dem „pretty much nothing“ ausgeliefert zu sein.

Wir bleiben also an der Küste und fahren zu unserem Übernachtungsplatz in Marlborough. Vor dem Marlborough Hotel kann man campen. Kein sonderlich schöner Platz, aber für 5 AUD gibt es eine heiße Dusche.

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6. Juli 2019 – Mackay

Es geht weiter nach Mackay, neben Airlie Beach das Tor zu den traumhaft schönen Whitsunday Islands. Hilft halt leider alles nichts, wenn es wie aus Eimern schüttet. Der Camperkoller hält wieder Einzug, also steigen wir auf massivere vier Wände um und nehmen uns ein kleines Apartment.

Der Strand ist nur wenige Meter entfernt, und so nutzen wir zumindest die Regenpause für einen kleinen Spaziergang an der Küste.

Leider auch keine Wale in Sicht…

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7. Juli 2019 – Airlie Beach

Auch im eineinhalb Stunden entfernten Airlie Beach regnet es fast ununterbrochen. „Not much to do here, it’s all about being on the water“. Für uns kommt heute wieder nur eine Unterkunft in Frage. So ein Regentag im Camper tut weder uns gut, noch den Kindern (vom Camperinterieur mal ganz abgesehen).

Trotz des miesen Wetters ist einiges los in der kleinen Stadt. Die Cafés und Bars sind gut gefüllt, überall gibt es Live-Musik und Football-Übertragungen, sodass wir trotz allem einen netten Nachmittag verbringen.

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8. Juli 2019 – Airlie Beach / Townsville

Am Morgen hat es aufgehört zu regnen. Wir fahren nochmal zum Strand, danach geht’s weiter Richtung Norden. Wir machen eine ausgedehnte Spielplatzpause im Örtchen Ayr und kommen erst am späten Nachmittag an unserem Übernachtungsplatz an. Der Platz am Saunders Beach, den wir eigentlich angepeilt hatten, ist schon voll. Alle haben sich so schön breit gemacht, dass aus zehn Stellplätzen mal eben sieben geworden sind. Auch der nächste Platz quillt förmlich über vor lauter Campern, kaum einer steht in der ausgewiesenen Campingzone. Wir bekommen aber noch ein Plätzchen angeboten und dürfen uns vor einen anderen Wohnwagen stellen.

Als es bereits dunkel ist entdecken wir ein Opossum. Es ist zwar schreckhaft, aber so zahm, dass es sich sogar streicheln lässt.

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9. Juli 2019 – Townsville / Tully

Wir trödeln den ganzen Morgen herum, die Kinder spielen und wir unterhalten uns mit deutschen Reisenden, die ihr Auto nach Australien verschifft haben.

Den hübschen Schmetterling können wir gerade noch vor Timo retten, der ihn vor lauter Freude beinahe platt trampelt.

Am Mittag fahren wir dann weiter nach Tully. Am Hull Head gibt es einen günstigen Platz direkt am Strand.

Das mit dem Baden lassen wir lieber, das Wetter ist ja eh nicht so dolle.

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10. Juli 2019 – Cairns

Wir erreichen Cairns – und endlich auch das schöne Wetter. Wir verbringen den Tag an der künstlich angelegten Badelagune, Einhundert Prozent Quallen- und Krokodilfrei, und übernachten auf einem Campingplatz im Ort.

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11. Juni 2019 – Cairns / Mossman Gorge

Von Cairns aus fahren wir den Captain Cook Highway Richtung Norden. An einem schönen Strand machen wir Halt.

Von dort aus geht es weiter nach Port Douglas. Wir belassen es bei einer Fahrt entlang der Flaniermeile und einem kurzem Stop am Four Mile Beach.

Dann fahren wir zur Mossman Gorge. Dieser Teil des Regenwaldes ist Aboriginal-Gebiet und gehört zum Daintree Nationalpark. Zur Gorge fährt ein Shuttlebus, aber entgegen der Empfehlung sparen wir uns die 22 AUD für 4 km Fahrt und gehen lieber zu Fuß.

Der Campingplatz unserer Wahl in Wonga Beach ist leider schon voll, also nehmen wir den nächsten Campground etwas weiter nördlich. Der ist zwar etwas teurer, aber auch direkt am Strand.

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12. Juli 2019 – Cape Tribulation / Daintree Village

Da ist er wieder, der Regen. Aber schließlich geht es ja auch in den Regenwald. Genauer gesagt in den Daintree Nationalpark und dort bis zum Cape Tribulation. Zunächst einmal müssen wir den Daintree River überqueren. Das geht hier nur per Fähre. Die eigentliche Überfahrt dauert nur wenige Minuten, die Wartezeit hingegen beträgt fast eine Stunde.

Endlich am anderen Ufer angelangt biegen wir erstmal zum Kimberly Beach ab.

Am Strand stehen 5 alte Stühle, perfekt für ein kleines Shooting.

The making of mit unserem höchst professionellen Fotoequipment.

Es geht weiter durch dichten Regenwald, bis zum nördlichsten Punkt unserer Reise, dem Cape Tribulation.

Das Kap des Trübsals. Wie erwartet unspektakulär. Die wahnsinnig kreative Namensgebung rührt daher, dass Captain Cook hier 1770 mit seiner „Endeavour“ auf das Riff auflief. Das Schiff konnte in monatelanger Arbeit repariert und die Fahrt fortgesetzt werden.

Es geht wieder zurück über den Daintree River, diesmal sogar mit noch längerer Wartezeit. Dann fahren wir nach Daintree Village. Der Campground ist nett und liegt direkt am Flussufer.

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13. Juli 2019 – Daintree Village / Ellies Beach

Für heute haben wir eine Tour gebucht. An jedem Gewässer warnen Schilder vor Krokodilen. Aber die haben scheinbar großes Talent, sich unsichtbar zu machen (wahrscheinlich auch besser so…). Jedenfalls würden wir echt gerne mal wieder welche in freier Natur sehen, also geht es auf ein kleines Boot, dass uns über den Daintree River schippert.

Wir haben noch nicht mal abgelegt, da sehen wir schon das erste Krokodil am anderen Flussufer. Genau gegenüber vom Campingplatz. Scheinen wohl doch nicht so unsichtbar zu sein.

Insgesamt sehen wir auf der Tour drei große Krokodile, jede Menge tolle Vögel und eine echt tolle Landschaft.

Am Mittag können wir mit unserem Ticket noch auf eine zweite Tour, die startet direkt an der Fähre. Auch diesmal sehen wir einige Krokodile und sogar ein paar Jungtiere.

Das ist übrigens kein Jungtier, das ist der fast vier Meter lange Scarface (die Guides kennen „ihre“ Krokodile fast alle beim Namen).

Auch Timo und Ronja sorgen mal wieder für Unterhaltung.

Wir übernachten am schönen Ellies Beach, wo wir gerade noch so einen Platz bekommen.

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14. Juli 2019 – Kuranda / Cairns

Unser letzter Tag im Camper beginnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang (unfreiwilliger Weise sind wir ja immer sehr früh wach).

Letzte Nacht im Camper? Ja genau, richtig gelesen! Aus verschiedenen Gründen fliegen wir schon ein paar Tage früher als ursprünglich geplant zurück nach Deutschland, und die letzten Tage wollen wir so stressfrei wie möglich gestalten.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Kuranda. Das Dörfchen liegt etwas in den Bergen im Regenwald und erinnert doch sehr an Nimbin – nur etwas kommerzieller.

Auf dem bunten Rainforest Market gibt es von Batikshirts über Schmuck, Seife und Dekoklimbim alles was das Hippie-Herz begehrt. Es duftet nach Räucherstäbchen, man kann sich Rastas flechten oder aus der Hand lesen lassen. Außerdem gibt’s leckeres Essen, z. B. Falafel oder selbstgemachtes veganes Eis.

Als gegen Nachmittag die Reisebusse anrollen, machen wir uns auf den Weg nach Cairns. Für die letzten Tage unserer Reise haben wir ein Zimmer gebucht.

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15. Juli 2019 – Cairns

Ein fauler Tag. Wir kümmern uns um eine Tour für den letzten Tag, gehen nochmal zur Lagune zum Baden und zum Wasserspielplatz an der Esplanade.

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16. Juli 2019 – Great Barrier Reef

Um 8:30 Uhr starten wir unsere Tour zum Great Barrier Reef. Auch wenn sich Bootstouren, Schnorcheln und derartige Aktivitäten mit den Zwergen nicht gerade leicht gestalten, wollen wir uns das auf keinen Fall entgehen lassen. Das 2.300 km lange Ökosystem ist die größte von Lebewesen geschaffene Struktur der Erde und umfasst Tausende Riffe und Hunderte Inseln, die aus über 600 verschiedenen Stein- und Weichkorallen bestehen. Es ist sogar vom Weltraum aus zu sehen. Unsere Drohne muss aber leider am Boden bleiben (nicht, dass die bis in den Weltraum fliegen würde…).

Die eineinhalb Stunden Fahrt zum Outer Reef verlaufen schonmal problemlos.

Das Schiff ankert vor einer Sandinsel.

Im Semi-Submarine kann man das Riff stressfrei durch die Glasscheibe bestaunen.

Das Schnorcheln lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen (im Wasser ist es sogar wärmer als draußen). Immer schön im Wechsel, während der jeweils andere die Kids bei Laune hält. Ein echt tolles Erlebnis. Leider ohne Bilder…

Auf dem Rückweg gibt’s noch lecker Sektchen. Ein wirklich schöner letzter Urlaubstag!

17. Juli 2019 – Cairns / Singapur / München

Packen, Camper abgeben, ab in den Flieger! Es geht nach Hause.

Fast drei Monate sind vergangen wie im Flug. Aaaaber: Heute ist nicht aller Tage, wir kommen wieder, keine Frage!

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Fazit:

Relativ am Anfang unserer Reise hat eine Frau zu uns gesagt „Travelling with those little twins? You must be very brave – or very stupid!“. Und tatsächlich gab es Momente, in denen wir die Idee für ganz schön dumm gehalten haben. Nach ein, zwei Gläschen Wein fühlten wir uns aber meist schnell wieder mutig. Wir hatten eine wundervolle Zeit mit vielen tollen Eindrücken und Erinnerungen. Australien hat uns immer wieder auf’s neue begeistert mit seiner einzigartigen Landschaft und Tierwelt. Wenn wir etwas anders gemacht hätten, dann sicherlich eine andere Reisezeit gewählt. Zwar ist in Queensland jetzt Hochsaison, der australische Frühling oder Herbst hätte uns aber sicher besser getaugt (vor allem in südlicheren Gefilden). Gilt natürlich auch für Neuseeland. Hätte, hätte, Fahrradkette! Dass es frisch werden kann wussten wir vorher, wie sich das als Familie in einem kleinen Camper anfühlt, wissen wir erst jetzt. Reisen sind eben nicht nur dafür da, die Welt zu erkunden, sondern immer auch ein Stück weit sich selbst. Eins ist aber klar: die Zapateros ziehen auch weiterhin gemeinsam los und die nächste Reise kommt bestimmt!

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